Erfahren Sie, wie Mehrfamilienhäuser und Wohn- und Geschäftshäuser professionell bewertet werden – mit Methoden, Rechenbeispielen und Expertentipps
Die Immobilienbewertung von Mehrfamilienhäusern unterscheidet sich grundlegend von der Bewertung selbstgenutzter Immobilien. Während bei Einfamilienhäusern oft subjektive Faktoren eine Rolle spielen, steht bei Mehrfamilienhäusern die wirtschaftliche Ertragskraft im Vordergrund.
Bei Mehrfamilienhäusern ist der Ertragswert meist deutlich relevanter als der Substanzwert. Ein gut vermietetes Objekt in durchschnittlicher Bausubstanz kann wertvoller sein als ein saniertes Objekt mit Leerstand.
Das Ertragswertverfahren ist die wichtigste Bewertungsmethode für Mehrfamilienhäuser. Es ermittelt den Wert basierend auf den erzielbaren Mieteinnahmen.
Der Rohertrag ist die jährliche Bruttomieteinnahme.
Objekt: Mehrfamilienhaus mit 6 Wohnungen
Wohnung 1-4: je 65 m² à 9,50 €/m² = 2.475 €/Monat
Wohnung 5-6: je 80 m² à 10 €/m² = 1.600 €/Monat
Monatsmiete gesamt: 4.075 €
Jahresrohertrag: 48.900 €
Rohertrag: 48.900 €
Verwaltungskosten (4,5%): 2.200 €
Instandhaltung: 5.400 €
Mietausfallwagnis (3%): 1.467 €
Summe Bewirtschaftungskosten: 10.567 €
Reinertrag: 38.333 €
Grundstücksfläche: 600 m²
Bodenrichtwert: 180 €/m²
Bodenwert: 108.000 €
Gebäudereinertrag: 34.013 €
Vervielfältiger (4%, 50 Jahre): 21,48
Gebäudeertragswert: 730.599 €
+ Bodenwert: 108.000 €
Ertragswert gesamt: 838.599 € (≈ 840.000 €)
Das Sachwertverfahren wird angewendet, wenn das Ertragswertverfahren nicht sinnvoll ist.
Das Sachwertverfahren führt bei Renditeimmobilien oft zu unrealistisch hohen Werten. Für vermietete Mehrfamilienhäuser ist das Ertragswertverfahren deutlich relevanter.
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Jetzt Bewertung anfragenDas Vergleichswertverfahren ermittelt den Wert anhand tatsächlich erzielter Kaufpreise vergleichbarer Objekte.
Wohn- und Geschäftshäuser kombinieren Wohnnutzung mit gewerblicher Nutzung und erfordern eine differenzierte Bewertung.
Gewerbemieter haben oft längere Kündigungsfristen, aber höhere Anforderungen. Bei Leerstand ist Gewerbefläche schwerer zu vermieten als Wohnraum.
Eigentümer überschätzen den Wert oft aufgrund emotionaler Bindung. Der Markt interessiert sich nur für den objektiven Ertragswert.
Das Sachwertverfahren führt bei Renditeimmobilien oft zu unrealistisch hohen Werten.
Bewertung mit Wunschmieten statt tatsächlich erzielbaren Marktmieten.
Realistisch sind 20-25% des Rohertrags, nicht 10-15%.
Aufgeschobene Sanierungen müssen vom Wert abgezogen werden.
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